Die typische schwedische Küche

Traditionell haben die Schweden einen relativ freien Zugang zur Natur ( durch das Jedermannsrecht – Allermansrätten , 1994 gesetzlich festgelegt ), und dadurch zur Vielfalt der Rohstoffe der Natur.
Beeren werden oft gepflückt, vor allem Preiselbeeren, Heidelbeeren und Himbeeren. Pilze sind sehr beliebt, obwohl Sie sich erst sehr spät bei der typischen schwedischen Küche eingebürgt haben.
Wachholderbeeren und Johanneskraut, gehören zu den vielen Rohwaren die als Zutaten zum Gewürztem Schnaps hinzukommen, während die Beeren von Schlehdorn und Eberesche für Gelee, Schnaps und Likör gebraucht werden.

Die schwedische Küche baut auf den Selbsthaushalt, wobei eine gute Vorratshaltung durch die langen, harten Winter zur Überlebensfrage wurde. Durch die Vorratshaltung werden in Schweden Brot, Marmelade und andere Lebensmittel oft selbst hergestellt. So wurde und wird z.B. Fleisch und Fisch geräuchert und gedörrt weil die Lebensmittel so länger haltbar ist.

Es ist üblich , sich selbst von den Gerichten auf dem Tisch zu bedienen. Auch beim Servieren vom Kuchen schneidet man diesen nicht vorher auf, sondern überlässt jedem selbst, sich ein Stück abzuschneiden.
Deshalb gilt es als unhöflich, Reste auf den eigenen Teller zu lassen.

Mit dem Trinken wartet man normalerweise bis der Gastgeber ein erstes Skal ( Prost ) ausgesprochen hat. Danach ist es erlaubt, zu trinken wann man will. In dem heutigen Schweden, ist von gewisser Bedeutung für die Essgewohnheiten von Familien mit Kindern die Tatsache, das die Kinder in den Schulen, steuerfinanziertes Schulessen bekommen. Auch im Kindergarten und in den Ganztagsschulen, gibt es ein Essen für die Kinder, das allerdings durch die Gebühren der Eltern mitfinanziert wird.

Auf die erste Mahlzeit am Tag, das Frühstück ( frukost ) wird im allgemeinen in Schweden großen Wert gelegt.
Einen hohen Stellenwert genießt das "Havregrynsgröt", ein Haferbrei, der mt Wasser und etwas Salz zubereitet wird. Und der gern mit Zutaten wie Milch sowie Himbeer oder Preiselbeerkonfitüre verfeinert wird. Alternativ wird ein Grießbrei ( Managrynsgröt ) mit Apfelmus zum Frühstück gegessen. Die Portionen sind meist relativ klein, da anschließend noch Brot und Knäckebrot ( Knäckebröt ) gegessen wird . Käse , Wurst und Marmelade gehören zum normalen Brotaufstrich.
Zum Frühstück werden auch gerne gekochte Eier halbiert mit Kaviarcreme gegessen. Dazu gibt es dann eingelegte Heringsstücke ( Sill ) denn Hering gehört zu fast jedem Essen dazu .
Zusätzlich zur Tasse Kaffee wird häufig ein Glas Orangensaft oder Blaubeersaft gereicht. Der vitaminreiche Saft ist sehr dickflüssig und heißt "Bläbärsuppa" ( Blaubeersuppe ) was auf die Konsistenz des Saftes schließen lässt.

Die Hauptmahlzeit das Mittagessen ( wird hier middag statt lunch genannt ) besteht gewöhnlich aus einem Gang. In den Städten nimmt man hierzu nur einen kleinen Imbiss zu sich. Der Grund hierfür liegt an den schon genannten Bildungswesen in Schweden. Am Wochenende, oder zu besonderten Anlässen, ist das Mahl ( middag ) oft umfangreicher. Beliebte Gerichte sind dann z.B. Hering ( Sill ) , Fleischbällchen ( köttbullar ), roter marinierter Lachs ( gravad lax ), Kartoffelauflauf ( Johnssons frestelse ) und als Beilage Kartoffeln sowie Preiselbeeren ( lingonsylt ). Nach einer alten Tradition werden in Schweden am Donnerstag gerne Suppen zubereitet. Früher überwog die Erbsensuppe, deren Rang mitnerweile jedoch auch durch Gulaschsuppe, Bohnensuppe oder Gemüsesuppe abgelöst.

Als Nachspeise werden nach dem Suppengericht gerne Eierpfannkuchen mit Sahne und Konfitüre gegessen.

Das Abendessen ( kvällsmat ) besteht meist noch mal aus was warmen . Um abends Zeit zu sparen, werden hier allerdings gerne Schnellgerichte wie Fischstäbchen ( fiskpinnar ) oder Bluwurstgrütze ( blodpudding ) mit Preiselbeeren sowie "pytt i panna", was kleine Kartoffelstücke mit Zwiebeln und Fleisch ist, gegessen.
Viele Schweden, bereiten aber auch ein leichtes Abendbrot mit Tee und Kaffee sowie belegten Broten, Suppe oder Brei zu.

Zum Frühstück trinkt man gerne Kaffe und Tee, sowie Milch.

Zum Mittagessen trinkt man auch gerne Kaffee, Tee, aber auch Säfte, Mineralwasser und Milch.

Abends trinkt man gerne Wein, Bier, Vodka und Cider – was gerne als Alternative zum Bier getrunken wird. Die Sorten Birne ( Päron ) und Apfel ( Äpple ) sind hier bei Cide die Lieblingssorten .
Aber auch Kaffee, Milch und Säfte trinkt man gerne zu Abend.

Zum Thema Alkohol ist zu sagen, das dieser sehr hoch besteuert wird.
Als gesetzliche Auflagen wird genau vorgeschrieben wo man welchen Aklohol kaufen kann oder in welchen Restaurant man Alkohol als Getränk bestellen darf.


Schwedische Suppen und Vorspeisen:

Svampsoppa = Pilssuppe
Silltallrike = Heringsteller
Nyponsoppa = Hagebuttensuppe
Raggmunk = schwedische Kartoffelpuffer

Schwedische Hauptgerichte:

Köttbullar = Fleischbällchen
Kroppkakor = gefüllte Kartoffelklöße , oft mit Rotkohl
Ström mirgslador = Strömlinge ( Heringe ) in einer Auflaufform, gibt es in unzähligen Variationen
Biff a la Lindström = Hackbeersteak mit Rote Beete – Saft und Kapern

Schwedische Brote und Gebäck:

Knäckebröt = Knäckebrot
Kavrink = schwedischer Pumpernickel
Saffransbullar = Safrangebäck
Kanelbullar = Zimtschnecken
Semlor = Hefegebäck, ähnlich wie Windbeutel
Pepparkakor = dünne schwedische Weihnachtsplätzchen ( Pfefferkuchen )